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Die Speisung der Fünftausend (Joh. 6,1-15)

5000 arme, hungrige Gestalten – was tun? Barmherzig sein, sie versorgen – schlagen die Jünger vor. Geld zum Lebensmitteleinkauf wäre da. Wir haben’s doch – Geld und Gelegenheiten zuhauf, Hilfsgüter zu beschaffen – warum tun wir’s nicht einfach: Gutes Gewissen und allen geholfen. So stellen sich viele Hilfe für Hungrige vor und wundern sich, warum die Diakonie Katastrophenhilfe nicht auch mit Transallmaschinen voll Nahrungsmitteln fliegt.

Jesus verweigert den Ankauf von Gütern. Er fragt die Hungrigen: Was habt ihr selbst? Er schärft ihr Bewusstsein für die eigenen Potentiale. Und siehe da: fünf Brote und zwei Fische! Nicht ausreichend, zu unbedeutend, um dabei anzusetzen? Lächerlich, die Ressourcen der Armen – statt mit ihnen zu kleckern, lieber gleich mit dem eigenen Reichtum klotzen? Der Spender will sehen, wie mit seinem Geld unmittelbar die Armen satt und glücklich werden?

Die eigenen Ressourcen der Menschen – in Jesu Augen die entscheidenden Ressourcen! Wenn sie Hoffnung haben und bereit sind, selbst „mehr-Wert“ daraus zu machen. Wenn man sie etwas damit machen lässt. Jesus regt an, sich zum Essen in Gruppen hinzusetzen. Erwartungsvoll. Im Kreis, wo man einander mit seinen Bedürfnissen im Auge hat. Wo man miteinander reden kann. Wo auch das Teilen kleiner Mengen Sinn macht. Selbstorganisation in Gemeinschaften, die zur Überlebensökonomie hilfreich sind.

Und Jesus nimmt, was vorhanden ist – und segnet es! Gibt dem Brotbrechen seinen Segen! Da geschieht das Wunder: Die begrenzten Mittel der Armen sind in Gottes Augen nicht nutzlos, sie sind verheißungsvoll! Der Segen verleiht ihnen Würde. Hoffnung, Aufwertung der Macht und Möglichkeiten der Armen, solidarische Gemeinschaft des Teilens, Würde – so beginnt das Reich Gottes unter uns! Unsere Hilfe sollte dem niemals in den Weg treten, sondern Raum dazu geben. Das versuchen wir in der Diakonie Katastrophenhilfe und bei „Brot für die Welt“!